SWASILAND 🇸🇿 

Reiseroute 2016

SÜDAFRIKA 🇿🇦 – Hlane NationalparkSÜDAFRIKA 🇿🇦 – MOSAMBIK 🇲🇿 – SÜDAFRIKA 🇿🇦 – LESOTHO 🇱🇸 – SÜDAFRIKA 🇿🇦 

13 Königinnen bringen kein Unglück

In Mananga überqueren wir die Grenze nach Swasiland. Der kleine Binnenstaat hat nur knapp 1,5 Millionen Einwohner. Er liegt zwischen Südafrika und Mosambik und ist eine der letzten absoluten Monarchien auf der Welt. Natürlich hängt das Bild von König Mswati III. im Büro des Grenzübergangs an der Wand, ebenso wie das seiner Mutter. Zur Zeit gibt es 13 Königinnen. Immer wieder heiratet der Herrscher weitere Frauen, die er auf einem Tanzfestival auswählt. Am Eingang der Immigration steht eine Box mit kostenlosen Kondomen: „Love safely“. Es geht sehr entspannt zu. Das Personal scherzt und zieht handgeschriebene Zettel mit Fremdsprachen zu Rate. „Guten Tag“, begrüßt mich der Beamte, der ohne viel Aufhebens meinen Pass stempelt. Im Gegenzug lerne ich gleich etwas siSwati: “nitumanga“ (ich liebe dich).

„Wenn ich sage rennt,
dann rennt“

Die Fahrt geht zunächst durch sanfte Hügel zwischen saftig grünen Feldern hindurch. Sieht nicht übermäßig exotisch aus. Zum Hlane Nationalpark hin wird es trockener. Dort liegt unser Campingplatz „Ndlovu“ (Elefant). Am Eingang sind Schlingen ausgestellt, mit denen Bewohner der umgebenden Dörfer verbotenerweise wildern wollten. Als wir Mittags ankommen, ist es sehr heiß. Schatten gibt es kaum, weil die kleinen Bäume nur wenige Blätter haben. Hinter dem Restaurant befindet sich ein Wasserloch, das lediglich mit einer Doppelreihe Stacheldraht abgetrennt ist. Ob das im Ernstfall ein unhappy Hippo abhält? Antilopen können ohnehin hindurchschlüpfen.

Direkt vom Campingplatz starten einige von uns mit zwei Rangern zu einem Bushwalk. Zuvor müssen wir eine Erklärung unterschreiben, dass wir keinen verklagen, wenn wir vom Löwen gefressen oder vom Elefanten plattgemacht werden. Außerdem bekommen wir Tipps für die Begegnung mit Raubkatzen: Einem Löwen nie den Rücken zudrehen und direkt in die Augen schauen. Einem Leoparden hingegen nie in die Augen schauen. „Und wenn ich sage rennt, dann rennt und macht nicht erst Fotos“, sagt Ranger Mavela. Später erzählt er uns von der Geschichte Swasilands, das seine Unabhängigkeit 1968 durch Verhandlungen gewann: „Wir kämpfen nicht gern.“

Es gibt wegen der Elefanten im Park viele tote Bäume. Dazwischen grasen Impalas mit schwarzen Streifen am Hintern, die ein „M“ formen. „Mac Donald’s für Löwen“, meint Mavela. Die „Big Five“ sehen wir aus unserem Spaziergang nicht, dafür u.a. einen rückwärts laufenden Käfer, der Ameisen fängt und stirbt, wenn er sich paart. Es ist ein „antlion“ , einer der „Small Five“. Die anderen sind „buffalo weaver“, „leopard tortoise“, „elephant screw“ und „rhino beetle“. Daneben gibt es noch die „Ugly Five“: Marabu, Gnu, Hyäne, Geier und Warzenschwein. Mavela würde allerdings lieber statt der Gnus lieber Paviane in die Liste aufnehmen.

Abends tanzt das Personal für die Gäste des Campingplatzes, begleitet von vielstimmigem Gesang und drei Trommeln. Am Ende werden wir aufgefordert, mitzutanzen. Der Grundschritt ist einfach: eins, zwei, linkes Bein hochwerfen, eins, zwei, rechtes Bein hochwerfen. Aber in dem lockeren Staub ist das anstrengend. Ich frage meine Nachbarin, wovon das Lied handelt: „Bend the Pig“, antwortet sie. Unser Fahrer Gordon ergänzt, dass es um ein Warzenschwein am Spieß geht, das gedreht werden muss. Ein anderer Song heißt „Ich vermisse meine Mutter“.

Die Nacht ist unruhig: Erst ist mir heiß, dann kalt, dann wieder heiß. Verdächtig nah brüllen Löwen. Dann muss ich auf die Toilette und checke das Wasserloch. Nichts. Ohnehin klingelt mein Wecker um 5:30 Uhr. Bereits um 5:07 weckt mich ein Donnerschlag, dem ein heftiges Gewitter folgt.

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