FRANKREICH 🇫🇷

Reiseroute 2019

Italien  – Bonifacio (Korsika) – LavezziItalien

Zum Sterben schön

Bisher bin ich zwar mehrmals auf dem Pariser Flughafen umgestiegen und habe von Baden aus einige Tagesausflüge ins Elsass gemacht, geschlafen hatte ich in Frankreich aber nie. Jetzt ist eine Übernachtung geplant. Wenn wir die Meerenge zwischen Sardinien und Korsika überwinden können. Statt der angesagten acht sind nur fünf bis sechs Windstärken. Deshalb wird das zweite Reff bald wieder herausgelassen. Kreuzend überqueren wir die Straße von Bonifacio, dem man sich wirklich vom Wasser aus nähern sollte. Spektakulär klebt die Altstadt auf einer hohen Klippe. Alles ist wie eine Burg von Mauern umgeben. Um die Felsen herum fahren wir durch einen schmalen Kanal bis zum Hafen. Das ist bei richtig viel Wind garantiert nicht lustig!

Nach dem Anlegen laufe ich durch die Stadt. Schon am Hafen sind super edle Geschäfte (passend zu den z.T. sehr großen Booten). Schließlich führt eine Straße steil bergauf. Das letzte Stück geht über eine frühere Klappbrücke durch ein riesiges Tor in der dicken Mauer. Die hatten früher wirklich viele Feinde, wenn sie sich so einigeln mussten… In den verwinkelten Gassen der Altstadt sind fast nur Motorräder unterwegs. Gelegentlich quetschen sich einzelne Autos zwischen den Häusern durch. Es gibt viele Geschäfte mit Messern. Angeblich soll es Seeleuten Glück bringen, hier eins zu kaufen.

 

Der Friedhof gilt als eine der schönsten letzten Ruhestätten Frankreichs. Wenn schon tot, dann hier. Anstelle von Gräbern stehen richtige Häuschen, die eine tolle Aussicht besitzen. Nach meinem Rundgang in der Hitze will ich einen Abstecher zum Strand machen und ein Bad nehmen. Es ist kurz vor 18.00 Uhr und die Treppe, die hinunterführt ist mit einem Tor versperrt. „Fermé“, sagt ein Einheimischer. Was?! Stattdessen genieße ich auf dem Boot und den Luxus einer Dusche. Da wir im Hafen sind, können wir Wasser und Strom verschwenden.

Zum Abendessen klettern wir wieder zur Stadt hoch. Im „Le petit palais“ direkt neben der Kirche sitzen wir draußen in der Gasse und genießen das Essen, dass ein vergleichsweise gutes Preis-Leistungsverhältnis hat. Im Gegensatz zu einem Restaurant, wo schon die Toilettenbenutzung für Nicht-Gäste schlappe fünf Euro kostet. Nachts ist die Burg, die die Altstadt umgibt, bunt beleuchtet.

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Am nächsten Morgen zieht ein kurzes Gewitter durch. Eine warme Dusche, dann kommt die Sonne wieder raus. Weil nun kaum noch Wind ist, fahren wir mit dem Motor zurück Richtung Italien. Auf der Friedhofsinsel Lavezzi legen wir in einer kleinen Bucht mit wunderschönem Strand einen Zwischenstopp ein. Die Franzosen wissen wirklich, wie man lebt. Selbst nach dem Tod.

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