ITALIEN 🇮🇹

Procida – Ischia – Sorrento – Pompeji – Sorrento – Li Galli – Positano – Amalfi – Ravello – Amalfi – Capri – Procida – Ercolano – Neapel – Ercolano – Vesuv – Ercolano 

Zurück in Bella Italia

Nach gut 1 1/2 Jahren Corona-Pandemie wage ich es: Kurzfristig buche ich einen einwöchigen Segeltrip in Italien und betrete am 10. September 2021 erstmals wieder einen Flughafen, um von Düsseldorf nach Neapel zu fliegen. Abgesehen von den allgegenwärtigen Masken ist alles normal. Mit einer Fähre setze ich zur Insel Procida über.

Die erste Nacht verbringe ich an Land im Hotel Solacante, einem ehemaligen Bauernhof mit schönem Garten und sensationellem Blick. Ein winziger Bus bringt mich dorthin. Er hat nur neun Sitzplätze. Trotzdem passt er so gerade eben durch die enge Straße. Fußgänger müssen sich flach an die Hauswände drücken, nicht einmal Fahrräder können überholen. Wenn der Bus hält, müssen alle dahinter ebenfalls halten.

Den Nachmittag verbringe ich am nahen Strand Pozzo Vecchio, an dem der Film „Il Postino“ gedreht wurde. Er ist deutlich kleiner, als ich gedacht habe, ziemlich schmal und dunkel. Das Wasser in der halbmondförmigen von hohen Klippen gesäumten Bucht allerdings ist glasklar und schön warm.

Am nächsten Morgen laufe ich zum Fischerdorf Corricella mit seinen bunten Häusern. Alle haben eine andere Farbe, damit die zurückkehrenden Fischer ihres schon von weitem erkennen können. Corricella hat einen großen Vorteil: Es ist nur über Treppen zu erreichen und somit Auto- und Motorradfrei. Hier können die Leute ihre Haustüren öffnen ohne Gefahr zu laufen, sie abgefahren zu bekommen. Auf dem Rückweg mache ich einen Abstecher zum Strand Ciraccio, der aber enttäuschend ist. Die beiden ehemaligen Strandkioske sind nur noch Ruinen und zugenagelt.

Dann ist es Zeit, am Hafen meine Segelgruppe zu treffen –  zwei Paare, zwei Männer, zwei Frauen und Skipper Alex. Passt genau auf die Bavaria 51. Sie wirkt sehr vertraut, denn das Schiff, auf dem ich das vorherige lange Wochenende in den Niederlanden verbracht hatte, war baugleich. Nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung gehen wir erstmal in den kleinen Läden nebenan einkaufen – unter den wachsamen Augen von Alex. Eigentlich müsste er uns nicht begleiten. Doch einmal schleppte ihm eine Crew Industrie-Mozzarella und Olivencracker an. Das konnte der Captain nicht zulassen. Seitdem passt der leidenschaftliche Koch auf, dass nur der echte Büffel-Mozzarella und andere Produkte aus der Region wie die berühmten Kirschtomaten an Bord kommen. Gut versorgt, sind wir bereit zum Ablegen.

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Die Sonne geht gerade unter und wir setzen im Dunkeln nach Ischia über, wo wir vor St. Angelo ankern. Das Boot rollt leicht in der Dühnung und die ersten werden seekrank. Der Rest genießt Spaghetti mit Tomatensauce und Auberginen, ein typisch neapolitanisches Gericht, das Alex für uns zubereitet. 

Die Insel betreten wir nicht. Sie ist sehr groß. Da bräuchte man mehr Zeit, meint Alex. Ohnehin ist Ischia ist nicht so sein Ding: „Fake Italy“, völlig überteuert und wie Mailand mit Modegeschäften gepflastert. Er zieht das ursprüngliche Procida vor.

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